Gutes Essen für besseres Denken!

Ernährungsexpertin Dr. Mareike Großhauser klärt auf:

GUTES ESSEN FÜR BESSERES DENKEN?

Ja, das, was wir essen, muss uns schmecken und gleichzeitig sollte es auch gesund sein. Eine Herausforderung für uns Eltern, zumal Kinder oftmals nur nach dem Geschmack auswählen und nicht nach dem gesundheitlichen Mehrwert. Essen schlaue Kinder anders als Kinder mit Verhaltensauffälligkeiten oder weniger guten Noten? Was braucht unser Gehirn, um gute Denkarbeit leisten zu können?
Die Zeit vor der Geburt – auch darüber muss man mehr reden

Das Körpergewicht vor einer geplanten Schwangerschaft hat maßgeblichen Einfluss auf die Gesundheit des Kindes. Übergewicht ist dabei nicht so günstig. So soll nach Angaben von Studien das Risiko von Kindern übergewichtiger Mütter für Aufmerksamkeitsdefizit- Hyperaktivitätsstörung (ADHS) um 62 % und für autistische Störungen um 36 % im Vergleich zu Kindern von normalgewichtigen Müttern steigen. Das Risiko der Kinder von adipösen Müttern erhöht sich für Entwicklungsverzögerungen um 58 % und für emotionale Störungen sowie Verhaltensstörungen um 42 %. Unter Normalgewicht versteht man einen Body Mass Index (BMI) zwischen 18,5 und 24,9. Berechnet wird der BMI wie folgt: Körpergewicht in kg / (Körpergröße in m) . Normalgewichtigen Frauen wird eine Gewichtszunahme zwischen 11,5 und 16 kg während der Schwangerschaft empfohlen. Rechtzeitig und gut planen tut der Gesundheit nachfolgender Generationen gut!

Gehirnentwicklung während der Schwangerschaft und nach der Geburt

Die Entwicklung des Gehirns beginnt bereits kurz nach der Empfängnis und geht bis ins frühe Erwachsenenalter. Insbesondere in den ersten 1000 Tagen (Empfängnis bis zum Alter von 2 Jahren) entwickelt sich das Gehirn sehr schnell. Fehlen in dieser Zeit wichtige Nährstoffe, wirkt sich das je nach Schweregrad unterschiedlich auf kognitive und emotionale Entwicklungsprozesse des Kindes aus. Kinder mit altersgerechtem Längenwachstum, insbesondere in jungen Jahren, sind sicherlich auf einem guten Weg. In der kindlichen Entwicklung gibt es immer wieder sensible Phasen der Gehirnentwicklung, bei welchen neben Folsäure und Omega-3-Fettsäuren insbesondere Eisen, Zink und Jod bedeutend sind.

Eisen, Zink und Jod sind sehr wichtig

Eisenmangel ist der weltweit am häufigsten auftretende Nährstoffmangel und die Hauptursache für Anämie. Eisen ist für mehrere Aspekte der Gehirnentwicklung notwendig. Dazu gehören neben nervenrelevanten Prozessen auch die Entwicklung hormoneller Systeme wie Dopamin, Serotonin und Noradrenalin – wichtig z.B. für das Empfinden von Motivation oder Glücksgefühlen. Interessanterweise konnten Beobachtungsstudien zeigen, dass ein im Säuglingsalter bestehender Eisenmangel auch noch zu kognitiven Beeinflussungen im Erwachsenenalter beitragen kann. Eine adäquate Versorgung sollte deshalb sichergestellt werden. Zink ist bei vielen Aspekten der Gehirnentwicklung wichtig und insbesondere auch für die Immunabwehr. Jod hingegen ist ganz entscheidend für die frühe Gehirnentwicklung. Eine unzureichende Jodversorgung kann zu schweren Defiziten führen, weshalb unbedingt auf die Verwendung eines jodhaltigen Salzes hingewiesen werden muss.

Welche Ernährungsmaßnahmen sind wichtig für ein gutes Denkvermögen?

Wichtig ist sicherlich eine bedarfsgerechte Energie- und Nährstoffversorgung bei altersgerechtem Größenwachstum und entsprechender normalen Gewichtsentwicklung. Frisches Obst, Gemüse, Salat, Nüsse, gelegentlich Fisch und mageres Fleisch (unpaniert und unfrittiert), Vollkornbackwaren/- produkte, hochwertige Milchprodukte und eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr z.B. über Wasser, zuckerfreie Tees und gelegentlich verdünnte Saftschorlen sind wichtige Bestandteile einer gesunden Ernährung. Zucker, Weißmehlprodukte, Frittiertes, Paniertes, viel Kuchen, Süßkram, Limonaden, gezuckerte Getränke, Gebäck etc. beeinträchtigen die Gesundheit und sollten deshalb, so gut es geht, vermieden werden. Ausnahmen sind sicherlich möglich, müssen aber nicht täglich oder wöchentlich sein.

FAZIT:

Eine gesunde Entwicklung des Kindes berücksichtigt neben gesundheitlichen Themen, Ernährungsaspekte, eine aufmerksame Betreuung des Kindes sowie Schutz und Möglichkeiten zum Entdecken und Lernen. All das schafft wichtige Grundlagen für ein gutes Denkvermögen in jungen und auch nachfolgenden Lebensjahren. Und lassen Sie Ihre Kinder gerne mal mitkochen. Auch das kann die Offenheit gegenüber neuen Gerichten fördern.

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Dr. Mareike Grosshauser