Bergische Papa-Kolumne: "So oder so ..."

"Doppeltürchen"

Achtung, kleine Warnung an alle Weihnachtsmuffel: Der folgende Text enthält Wörter wie "Geschenke", "Tannenbaum" und "Adventskalender"! Aber eigentlich geht's um Männer und Schwangerschaft ... und Schokolade.

Dezember. Dieser Wahnsinnsmonat. Jeder ist in Eile, alles muss noch schnell abgearbeitet werden. Dazu: Einkaufen, einladen, vorbereiten – die Geschenke, den Tannenbaum, das Essen. Und ganz wichtig: Rechtzeitig in Stimmung kommen! Sonst wird das nix mit entspannten Weihnachten.
Wenn die lieben Kleinen bei all den gestressten Erwachsenen so gar nicht engelsgleich über die Flure schweben wollen, flüchten Mamas und Papas gerne auf den pädagogischen Sonderweg, der nur im Dezember oder vor Geburtstagen möglich ist. Diesen schlichten Satz, der vermeintlich Wunder wirkt, wenn der Nachwuchs einfach nicht hören will:
„Sonst bringt das Christkind keine Geschenke!“

Dieser Satz funktioniert locker bis Heiligabend. Danach gern genommen: „Sonst nimmt das Christkind die Geschenke wieder mit!“ Das zieht in leichtgläubigen Ausnahmefällen sogar bis Silvester … Großes ABER! Wenn-dann-Drohungen und Geschenke-Erpressung sind selbstverständlich unlautere Methoden aus der Schwarzen Pädagogik, die Sie und ich niemals einsetzen! Versprochen? Sonst kommt Knecht Ruprecht!
Ganz andere Sorgen hat natürlich, wer in der

Vorweihnachtszeit selbst ein Christkind „kurz vor Krippe“ unterm Umstandskleid trägt. Oder wer sich als nervöser Josef an der Seite einer hochschwangeren Maria Richtung Heiligabend zittert. Da liegen elterliche Alltagshürden noch in weiter Ferne. Hürden wie Schlafengehen („Jetzt aber sofort!“), Zähneputzen („Ich erzähl‘ dir mal von Karius und Baktus …“) oder der Adventskalender („Jeden Tag nur ein Türchen. Und nicht mehr nach dem Zähneputzen!“).

Gut, der Adventskalender liegt auch bei Papas in spe meist nicht ganz so fern. So ein gefüllter Kalender kennt schließlich keine Altersgrenze. Und für werdende Väter ist Zucker in konzentrierter Form oft die einzige Chance, in Sachen Bäuchlein halbwegs mit der künftigen Mutter mitzuhalten. Außerdem ist die Schokoschlemmerei im Dezember auch noch völlig legitim. Herrlich!

Schon mal als Info für alle Dezember-Papas: In zukünftigen Adventszeiten wird der gute, alte Schokoladenkalender, mit seinen hellbraunen Hufeisen, Kleeblättern und Engelchen, setzkastendicken Kaventsmännern weichen. Hinter deren Papptüren verbergen sich Figuren, Puppenkleidchen, Dinos oder Zaubertricks. „Hauptsache, groß, dick und mit Spielzeug, Papa!“ Die gute Nachricht: Es gibt diese Art von Kalendern auch für Erwachsene. Also, Papas, einfach mal einen schenken lassen! Gibt’s mit Herren-Pflegeprodukten, Oldtimerbausätzen oder Maulschlüssel-Sortiment. Ungelogen.

Kolumne Bergischer Papa

Und nicht mehr
nach dem Zähneputzen

Zurück zum Nachwuchs: Schoko-Adventskalender kriegen die lieben Kleinen natürlich noch als Zugabe, meist mit Werbeaufdruck

von Firmen aus der Region. Oder weil Omas, Opas, Onkel und Tanten es besonders gut mit ihnen meinen. Jedenfalls bleibt das Thema „Karius und Baktus“ weiterhin relevant, keine Sorge!

Übrigens, fällt Ihnen auch bei den Stichworten „Adventskalender“ und „Schwangerschaft“ eine gewisse Verwandtschaft auf? Es gibt jeweils einen klar definierten Zeitraum, in dem man immer dicker wird, und am Ende jeweils ein großes Freudenfest! Oder die große Überraschung, wenn die Ultraschall-Prophezeiung zum Geschlecht völlig danebengelegen hat. Wie wär’s also hiermit, liebe Schwangere und Mitschwangere: Beim Ultraschall einfach nicht hingucken! Dann ist es wie beim Doppeltürchen im Adventskalender, der berüchtigten Nummer 24. Man weiß nicht, was drin steckt, nur dass es größer und schöner sein wird, als alles andere zuvor. So oder so.
In diesem Sinne: Einen süßen Advent, frohes Fest und bis zum nächsten Mal!

 Ihr Bergischer Papa

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